RMI The Remote Research Library LOGOS/Faithlife

Mittwoch, 20. Mai 2020

Offenbarung von Lord Archbishop Dr. Uwe A.E.Rosenkranz

Zu Transfer und Transformation hatte ich heute Morgen eine ganz kindliche Eingebung, ; ..als ich im Garten auf der Suchen nach schönen Löwenzahnblättern war und vor unserem Hügelbeet mit Teich halt machte, beobachtete ich, wie die Pflanzen harmonisch auf dem äusseren Kreis nach der Lichtexposition wachsen und gedeihen. Dazu kam mir eine Graphik in den Sinn, die darstellt, wie das Problem gelöst wird, alle Hauptfarben im Farbkreis so darzustellen, dass keine Farbe wieder direkt an die eigene angrenzt. Hört sich einfach an, ist jedoch, wie einige Schach-Lösungen, in der Länge, Tiefe, Höhe und Breite und der Erkenntnis des Guten und des Bösen als 5. Dimension gar nicht so einfach. Da sah ich einen Wasserläufer. "Das Kannst Du nicht!" Schien er zu sagen. Dann im Wasser eine Libellen-Larve: "Das kannst Du nicht"! Denn sie lebt mit Kiemen ohne in der Luft Sauerstoff zu tanken, später durch Transfer wird eine wunderschöne Libelle daraus. - Ich betete demütig vor den Wundern der Schöpfung. Das Vaterunser, Das Credo, Das Lob Mariens. Dann setzte ich mich an den PC, neben mir ein Bild an der Wand:  In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis. - Wir werden wie die Engel sein und eine Transformation durchmachen, wie die Fire-Fly Larve und Flügel bekommen. Wir werden wie Jesus auf dem WASSER LAUFEN KÖNNEN; WEIL WIR DANN IN DIESEM ENERGIEZUSTANDE SIND. - Ein Buch, das ich las, Der Bibelcode von Drosnin zeigt, wie mittels Computerprogrammen der Tenach, also die Thora, die Geschichtsbücher und die Propheten neu formatiert werden und aktuelle Ereignisse der Geschichte zeigen. In Christus un im Rosenkranz-Gebet habe ich eine solche ERKENNTNIS UND WEISHEITS-SCHATZKISTE ENTDECKT.- Reiki und Energie-arbeit schätze ich sehr. Rein Physikalisch sind ja Arbeit = Kraft mal Weg und die gespeicherte Arbeit = Energie transformierbar. Einer meiner Bekannten ist Erfinder und hat Quantum-Ionen-Speicher konstruiert. Damit lässt sich Energie 100%ig speichern und wieder vollständig abgeben- als elektrische Energie- zusammen mit dem TESLA-Transformator die Lösung für unsere gegenwärtigen und zukünftigen großen Transformationen unserer Gesellschaft. Dass wir dabei die Natur erkennen und in Weisheit damit umgehen, gehört dazu. Ob Indigo, Christall oder Regenbogen-Manifestationen Seelisch-Geistiger Inkarnationen das voranbringen bin ich felsenfest von überzeugt. 

Forschung zum Biosiegel:
in unseren Untersuchungen zum Biosiegel an der Uni Bonn fanden wir heraus, dass es nicht nur diese Globuline, also langkettige Aminosäuresequenzen gibt, wie bei der "Biestmilch", die das Immunsystem neugeborener Säugetiere - und natürlich auch Menschen- erst in Gang brinmgen, sondern auch, dass durch Düngemassnahmen, Sonnenexposition, biodynamische Präparate, ei- und Spermaqualität, sowie Bluitwerte von Hasen beispielsweise gesteigert und optimiert werden. Dabei spielen Aminosäuren eine Rolle, die auch schon bei Pflanzen (bspw. Blumenkohl, Möhren) quantitativ sowie qualitativ festgestellt wurden. Auch links- wie rechtsdrehende Vitamine- (resp. Pro-Vitanim A) und Zucker in der vegetabilen Frucht stellen Reife- udn damit qualitätsgebende Inhaltsstoffe dar. Ich habe daraus, entsprechend der Tierzucht für Feldgemüse QI-also Qualitätsindices gebildet. Das Biosiegel basiert also auf genau dieser Forschung. Die Korrelationen zwischen den einzelnen Faktoren in einem Allgorathmus von 10 mal 20 Faktoren war bisher aufgrund beschränkter Rechnerkapazitäten nicht lösbar.  Durch D-Wave sollte das möglich sein. https://github.com/Rosary-mom/app




G5 









Offenbarung, Apokalypse;
Das 13. Kapitel


          1.      Und ich trat an den Sand des Meeres und sah ein Tier aus dem Meer steigen, das hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Hörnern zehn Kronen und auf seinen Häuptern Namen der Lästerung.
          2.      Und das Tier, daß ich sah, war gleich einem Parder und seine Füße wie Bärenfüße und sein Mund wie eines Löwen Mund. Und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Stuhl und große Macht.
          3.      Und ich sah seiner Häupter eines, als wäre es tödlich wund; und seine tödliche Wunde ward heil. Und der ganze Erdboden verwunderte sich des Tieres
          4.      und sie beteten den Drachen an, der dem Tier die Macht gab, und beteten das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tier gleich, und wer kann mit ihm kriegen ?
          5.      Und es ward ihm gegeben ein Mund, zu reden große Dinge und Lästerungen, und ward ihm gegeben, daß es mit ihm währte zweiundvierzig Monate lang.
          6.      und es tat seinen Mund auf zur Lästerung gegen Gott, zu lästern seinen Namen und seine Hütte und die im Himmel wohnen.
          7.      Und ward ihm gegeben, zu streiten mit den Heiligen und sie zu überwinden; und ward ihm gegeben Macht über alle Geschlechter und Sprachen und Heiden.
          8.      Und alle, die auf Erden wohnen, beten es an, deren Namen nicht geschrieben sind in dem Lebensbuch des Lammes, das erwürgt ist, von Anfang der Welt.
          9.      Hat jemand Ohren, der höre !
          10.      So jemand in das Gefängnis führt, der wird in das Gefängnis gehen; so jemand mit dem Schwert tötet, der muß mit dem Schwert getötet werden. Hier ist Geduld und Glaube der Heiligen.
          11.      Und ich sah ein anderes Tier aufsteigen aus der Erde; das hatte zwei Hörner gleichwie ein Lamm und redete wie ein Drache.
          12.      Und es übt alle Macht des ersten Tiers vor ihm; und es macht, daß die Erde und die darauf wohnen, anbeten das erste Tier, dessen tödliche Wunde heil geworden war;
          13.      und tut große Zeichen, daß es auch macht Feuer vom Himmel fallen vor den Menschen;
          14.      und verführt, die auf Erden wohnen, um der Zeichen willen, die ihm gegeben sind zu tun vor dem Tier; und sagt denen, die auf Erden wohnen, daß sie ein Bild machen sollen dem Tier, das die Wunde vom Schwert hatte und lebendig geworden war.
          15.      Und es ward ihm gegeben, daß es dem Bilde des Tiers den Geist gab, daß des Tiers Bild redete und machte, daß alle, welche nicht des Tiers Bild anbeteten, getötet würden.
          16.      Und es macht, daß die Kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen, die Freien und die Knechte-allesamt sich ein Malzeichen geben an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn,
          17.      daß niemand kaufen oder verkaufen kann, er habe denn das Malzeichen, nämlich den Namen des Tiers oder die Zahl seines Namens.
          18.      Hier ist Weisheit! Wer Verstand hat, der überlege die Zahl des Tiers; denn es ist eines Menschen Zahl, und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.


Luther, M. (2001). Die Heilige Schrift nach der deutschen Übersetzung Martin Luthers (Offb 12,17–13,18). Oak Harbor, WA: Logos Research Systems, Inc.



               13,1–18 Zwei Tiere: Aus dem Meer und vom Land

Apk 13 bietet eine Doppelvision, das Erstehen zweier Tiere: V. 1–10 ein Tier aus dem Meer und V. 11–18 ein Tier vom Land. Beide sind Repräsentanten des Römischen Reiches und seiner Macht. Geschildert werden soll das Verhalten und Handeln der beiden Tiere gegenüber Gemeinde und Welt. Dabei werden beide Tiere als Kreaturen des Drachens verstanden, wie der Übergang von Kap. 12 zu 13 unmissverständlich zeigt. Der Drache tritt an den Rand des Meeres, aus dem das erste Tier aufsteigt.


         13,1–10      Das Tier aus dem Meer

1 Und ich sah aus dem Meer ein Tier aufsteigen, das hatte zehn Hörner und sieben Köpfe, und auf seinen Hörnern zehn Diademe und auf seinen Köpfen Namen der Lästerung. 2 Und das Tier, das ich sah, glich einem Panther, und seine Füße waren wie die eines Bären, und sein Maul war wie das Maul eines Löwen. Und der Drache gab ihm seine Macht und seinen Thron und große Gewalt (eig. Vollmacht). 3 Und einer seiner Köpfe war wie zum Tode geschlachtet (d.h. getroffen), aber seine Todeswunde wurde geheilt. Und die ganze Erde starrte staunend dem Tier nach, 4 und sie beteten den Drachen an (bzw. huldigten dem Drachen/warfen sich huldigend vor dem Drachen nieder), weil er dem Tier die Gewalt (Vollmacht) gegeben hatte; und sie beteten (huldigten/warfen sich nieder) das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tier gleich und wer kann mit ihm Krieg führen? 5 Und es wurde ihm ein Maul gegeben, große (Worte) und Lästerungen zu reden, und es wurde ihm Gewalt (Vollmacht) gegeben, 42 Monate zu wirken. 6 Und es öffnete sein Maul zu Lästerungen gegen Gott, um seinen Namen und seine Wohnung [und] die im Himmel Wohnenden zu lästern. 7 Und es wurde ihm gegeben, Krieg zu führen mit den Heiligen und sie zu besiegen, und es wurde ihm Gewalt (Vollmacht) gegeben über jeden Stamm und Volk und Sprache und Nation. 8 Und es beteten ihn alle an, die auf der Erde wohnen, deren Name nicht im Lebensbuch des geschlachteten Lammes seit Gründung der Welt geschrieben ist. 9 Wer ein Ohr hat, höre. 10 Wenn jemand für Gefangenschaft (bestimmt ist), so zieht er/sie in Gefangenschaft. Wenn jemand durch das Schwert getötet werden soll, so wird er/sie durch das Schwert getötet werden. Hier sind die Standhaftigkeit und die Treue der Heiligen (vonnöten).

Die Schilderung des hier aus dem Meer aufsteigenden Tieres stellt insgesamt eine Art Parodie dar: „Die ganze Szene ist nämlich als verzerrtes Gegenbild zu der himmlischen Einsetzung des Lammes in die Weltherrschaft in Apk. 5 angelegt.“ Diese Parallelität lässt sich an Einzelpunkten aufzeigen:

1. Der auf dem Thron Sitzende gibt dem Lamm die versiegelte Buchrolle und die Macht – der Drache gibt die Macht dem Tier (V. 2).

2. Das Lamm ist Herrscher über Menschen aus allen Stämmen, Sprachen und Nationen (die durch sein Blut erkauft sind) – das Tier herrscht über Stämme, Völker, Sprachen und Nationen (V. 7).

3. Die himmlischen Wesen huldigen dem Lamm – alle, die auf der Erde wohnen, huldigen dem Tier (V. 4).

4. Das Erkennungszeichen des Lammes ist der Schächtschnitt – das Tier hat ebenfalls eine Todeswunde, die nicht zum Tod führt, sondern geheilt wird.

Dieses Parodieverfahren, das sich im Folgenden noch öfter in der Apk findet, ist von abgründigem Sarkasmus. Das Römische Reich, dieser Gernegroß, hat seine Legitimation vom teuflischen Drachen. Hier wird deutlich, dass es sich bei der Apk um antike „Untergrundliteratur“ handelt. Diese Tendenz ist unmissverständlich politisch-religiös, staatsfeindlich.


Lichtenberger, H. (2014). Die Apokalypse. (E. W. Stegemann, L. Schottroff, A. Strotmann, & K. Wengst, Hrsg.) (Bd. 23, S. 184–185). Stuttgart: Verlag W. Kohlhammer.



         2.      13,1–18 Zwei Tiere: Aus dem Meer und vom Land

Apk 13 bietet eine Doppelvision, das Erstehen zweier Tiere: V. 1–10 ein Tier aus dem Meer und V. 11–18 ein Tier vom Land. Beide sind Repräsentanten des Römischen Reiches und seiner Macht. Geschildert werden soll das Verhalten und Handeln der beiden Tiere gegenüber Gemeinde und Welt. Dabei werden beide Tiere als Kreaturen des Drachens verstanden, wie der Übergang von Kap. 12 zu 13 unmissverständlich zeigt. Der Drache tritt an den Rand des Meeres, aus dem das erste Tier aufsteigt.


         13,1–10      Das Tier aus dem Meer

1 Und ich sah aus dem Meer ein Tier aufsteigen, das hatte zehn Hörner und sieben Köpfe, und auf seinen Hörnern zehn Diademe und auf seinen Köpfen Namen der Lästerung. 2 Und das Tier, das ich sah, glich einem Panther, und seine Füße waren wie die eines Bären, und sein Maul war wie das Maul eines Löwen. Und der Drache gab ihm seine Macht und seinen Thron und große Gewalt (eig. Vollmacht). 3 Und einer seiner Köpfe war wie zum Tode geschlachtet (d.h. getroffen), aber seine Todeswunde wurde geheilt. Und die ganze Erde starrte staunend dem Tier nach, 4 und sie beteten den Drachen an (bzw. huldigten dem Drachen/warfen sich huldigend vor dem Drachen nieder), weil er dem Tier die Gewalt (Vollmacht) gegeben hatte; und sie beteten (huldigten/warfen sich nieder) das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tier gleich und wer kann mit ihm Krieg führen? 5 Und es wurde ihm ein Maul gegeben, große (Worte) und Lästerungen zu reden, und es wurde ihm Gewalt (Vollmacht) gegeben, 42 Monate zu wirken. 6 Und es öffnete sein Maul zu Lästerungen gegen Gott, um seinen Namen und seine Wohnung [und] die im Himmel Wohnenden zu lästern. 7 Und es wurde ihm gegeben, Krieg zu führen mit den Heiligen und sie zu besiegen, und es wurde ihm Gewalt (Vollmacht) gegeben über jeden Stamm und Volk und Sprache und Nation. 8 Und es beteten ihn alle an, die auf der Erde wohnen, deren Name nicht im Lebensbuch des geschlachteten Lammes seit Gründung der Welt geschrieben ist. 9 Wer ein Ohr hat, höre. 10 Wenn jemand für Gefangenschaft (bestimmt ist), so zieht er/sie in Gefangenschaft. Wenn jemand durch das Schwert getötet werden soll, so wird er/sie durch das Schwert getötet werden. Hier sind die Standhaftigkeit und die Treue der Heiligen (vonnöten).

Die Schilderung des hier aus dem Meer aufsteigenden Tieres stellt insgesamt eine Art Parodie dar: „Die ganze Szene ist nämlich als verzerrtes Gegenbild zu der himmlischen Einsetzung des Lammes in die Weltherrschaft in Apk. 5 angelegt.“ Diese Parallelität lässt sich an Einzelpunkten aufzeigen:

1. Der auf dem Thron Sitzende gibt dem Lamm die versiegelte Buchrolle und die Macht – der Drache gibt die Macht dem Tier (V. 2).

2. Das Lamm ist Herrscher über Menschen aus allen Stämmen, Sprachen und Nationen (die durch sein Blut erkauft sind) – das Tier herrscht über Stämme, Völker, Sprachen und Nationen (V. 7).

3. Die himmlischen Wesen huldigen dem Lamm – alle, die auf der Erde wohnen, huldigen dem Tier (V. 4).

4. Das Erkennungszeichen des Lammes ist der Schächtschnitt – das Tier hat ebenfalls eine Todeswunde, die nicht zum Tod führt, sondern geheilt wird.

Dieses Parodieverfahren, das sich im Folgenden noch öfter in der Apk findet, ist von abgründigem Sarkasmus. Das Römische Reich, dieser Gernegroß, hat seine Legitimation vom teuflischen Drachen. Hier wird deutlich, dass es sich bei der Apk um antike „Untergrundliteratur“ handelt. Diese Tendenz ist unmissverständlich politisch-religiös, staatsfeindlich.

13,1

Vor dem am Ufer stehenden Drachen steigt ein Tier aus dem Meer auf. Diese Herkunft aus dem Meer charakterisiert sein Wesen. Das Meer ist im israelitisch-jüdischen Denken feindlich und unergründlich. Das Tier gehört zu den dort wohnenden Ungeheuern. Durch sein Aussehen, den zehn Hörnern und sieben Köpfen, gleicht es nicht nur dem Drachen (vgl. 12,3), sondern ist gewissermaßen dessen Spiegelbild, seine Repräsentanz. Es hat, wie der Drache, zehn Hörner und sieben Köpfe, dazu auf den zehn Hörnern zehn Diademe, was wieder eine solche Übersteigerung ist, dass sie die bildliche Vorstellung übersteigt.
Die Gestalt dieses Tieres folgt, wie auch die weitere Beschreibung, Dan 7. Mit den Hörnern sind ursprünglich sicher Kaiser gemeint, wie in Dan 7 Könige gemeint sind. In Apk 17,12 werden die Häupter ausdrücklich mit römischen Kaisern identifiziert. Das Tier ist also nicht ein einzelner Kaiser, sondern repräsentiert das ganze Römische Reich. Das Tier trägt an seinem Haupt Worte der Lästerung. Vielleicht sind damit gerade jene kaiserlichen Prädikate gemeint, die dem Judentum und dem Urchristentum am meisten Anstoß bereiteten, weil sie die von den Kaisern beanspruchte göttliche Verehrung zum Ausdruck brachten: Divus Augustus, Dominus ac Deus noster u.a.

13,2

Wie es aufsteigt, so kann der Seher nach dem Kopf nun auch den Körper sehen. Es erscheint die Gestalt eines Panthers, Füße wie die eines Bären und ein Maul wie der Rachen eines Löwen. Es handelt sich also nach Dan 7 um ein Mischwesen; in Dan 7,2–7 werden vier verschiedene Tiere gezeigt: wie ein Löwe mit Adlerflügeln (7,4), wie ein Bär (7,5), wie ein Panther (7,6) und ein viertes furchtbares Tier (7,7). Diese stehen für das babylonische, medische, persische und hellenistisch-seleukidische Weltreich, wobei die Hörner die letzten zehn Herrscher darstellen, deren letzter Antiochus IV. ist. Hier in der Apk verschmelzen die Vier zu einem Mischwesen, das insgesamt nicht nur furchtbar, sondern auch abstrus-absurd anzuschauen ist. Diesem Untier wird nun, wohl eine Inthronisationsszene parodierend, Macht gegeben (vgl. 5,7: das Lamm erhält die Buchrolle von dem, der auf dem Thron sitzt).

13,3a

Man kann einen weiteren Zug als parodierende Parallele verstehen. Ist das Lamm „wie geschlachtet“, trägt es also den Schächtschnitt, so ist das Tier an einem seiner Köpfe „wie zum Tode geschlachtet (d.h. getroffen)“, jedoch wurde diese Todeswunde geheilt. Mit diesem, mit einer Todeswunde geschlagenen und dann geheilten Haupt, muss ein ganz bestimmter römischer Kaiser gemeint sein. Dabei kann man an Caligula denken. Auf ihn passen in seinem Verhältnis zu den Juden die Lästerworte (V. 5) und die geforderte göttliche Verehrung; wollte er doch seine Statue im Jerusalemer Tempel aufstellen lassen. Auch wird bei ihm von einer Krankheit berichtet, von der er genesen ist. Besser passt aber doch die Deutung auf Nero, der wohl auch hinter der Zahl 666 in V. 18 steht. Der Bezug auf Nero ist zu verstehen vor dem Hintergrund der Nero-Sage, die nach seinem Tod aufkam, und nach der er sich bei seinem Selbstmord nicht wirklich den Tod gegeben habe, sondern zu den Parthern in den Osten geflohen und von dort zurückgekommen sei – oder dass er zwar wirklich gestorben sei, aber aus dem Totenreich wieder zurückkommen werde.

13,3b–4

Alle Welt huldigt dem Tier auch in parodisierender Parallelität zur Huldigung vor dem Lamm. Nachdem sie vor dem Drachen und dem Tier niedergefallen sind, sprechen sie nun von dem Tier wie von Gott: „Wer ist wie das Tier und wer kann mit ihm Krieg führen?“ Parallel dazu ist Ps 89(88),7 zu nennen: „Denn wer in den Wolken kann dem Herrn gleichkommen und wer kann dem Herrn verglichen werden unter den Söhnen Gottes?“ (LXX.D). Ebenso Ps 113(112),5: „Wer ist wie der Herr, unser Gott, der in den Höhen wohnt?“ (LXX.D).
Auch aus der Qumranliteratur lassen sich Belege anführen: 1QM 13,13: „Wer ist wie du an Kraft, Gott Israels?“ 1QM 10,8f.: „Wer ist wie du Gott Israels im Himmel und auf Erden, der tut wie deine großen Taten und wie deine starke Macht?“
„Es handelt sich hier um eine in rhetorische Frageform gekleidete Allmachtsproklamation: Die auf der Erde wohnen schreiben dem Tier unbegrenzte Macht zu.“ „Wer ist dem Tier gleich?“ Das wird noch expliziter werden in Kap 18 in der Klage der „Könige der Erde“ (18,9–10), der Kaufleute (18,11–17), der Schiffseigner und Seeleute (18,17b–19) über den Verlust von Roms Luxus.

13,5–6

Die Verse beschreiben das Verhalten des Tieres. Viermal wird „es wurde gegeben“ verwendet. Es handelt sich um ein passivum divinum. Das legt sich von V. 10 nahe, wo Jer 15,2 aufgenommen wird. Was immer das Tier hat und kann, ist also von Gott zugelassen/gestattet, gehört zu Gottes Plan. Dem Tier wird gestattet: „Es wurde ihm gegeben“: V. 5a: ein Maul, große Worte und Lästerungen zu reden, V. 5b: Vollmacht, 42 Monate lang zu wirken, V. 6: Blasphemie gegen Gott, seinen Namen, seine Wohnung und die Himmlischen zu reden. Es ist wohl nicht der Tempel gemeint, sondern der Himmel. Die im Himmel wohnen, dürften die Engel sein.469 Das Tier lästert also gegen Gott und die ganze himmlische Welt. Der Grundfrevel dieser Gotteslästerung besteht letztlich darin, dass sich das Tier göttliche Prädikate anmaßt.

13,7

Dem Tier wurde als drittes gegeben: Krieg gegen die Heiligen zu führen und sie zu besiegen. Die Heiligen, d.h. die Gemeinde, ist es ja, die dem Tier nicht huldigt. Sie ist es darum, die zum Ziel seiner Feindschaft und zum Opfer seines Sieges wird. Im Klartext heißt das: Gegen Roms Übermacht hat die Gemeinde keine Chance (vgl. V. 10). Das vierte „es wurde ihm gegeben“ beinhaltet die Macht über alle Stämme, Völker, Sprachen und Nationen, was ebenfalls deutlicher Hinweis auf den Machtanspruch und Machtbereich Roms ist. Auch hier findet sich wieder ein Gegenbild zu dem Volk, aus allen Stämmen, Sprachen, Völkern, „Nationen“ des Lammes (5,9f.).

13,8

Alle, die nicht im Buch des Lammes geschrieben sind, huldigen dem Tier. Eine kleine sprachliche Schwierigkeit lässt sich leicht lösen. Gemeint ist nicht das „vor Gründung der Welt geschlachtete Lamm“, sondern die Erwählten sind „eingeschrieben in das Lebensbuch des geschlachteten Lammes seit der Grundlegung der Welt.“ Ihr seit der Schöpfung bestehender Eintrag im Lebensbuch kann durch die Macht des Tieres nicht aufgehoben werden, auch wenn die Nachfolge ins Leiden (V. 10) führt.
Man muss sich die Bedeutung dieser Parodie klarmachen. Lächerlicher kann man den Staat nicht machen: die winzigen christlichen Gemeinden gegen das übermächtige Römische Weltreich; seine tödliche Gefährlichkeit wird wahrgenommen (der Apokalyptiker sagt nicht: der Staat ist ein Papiertiger), aber er ist gegenüber der Herrschaft Christi dem Untergang geweiht.

13,9

Der Vers ist ein eschatologischer Weckruf. Das bisher Gesagte betrifft euch! Tua res agitur!

13,10

Der Text lehnt sich an Jer 15,2 an. Es handelt sich um einen zweiteiligen Orakelspruch: „Wenn jemand für Gefangenschaft (bestimmt ist), geht er/sie in Gefangenschaft – wenn jemand durch das Schwert getötet werden soll, wird er/sie durch das Schwert getötet werden.“

  „Alle, die zum Tod (bestimmt sind), zum Tod;
  und alle, die zum Schwert, zum Schwert;
  und alle, die zum Hunger, zum Hunger;

und alle, die in die Gefangenschaft, in die Gefangenschaft“ (Jer 15,2b LXX.D).

Pest und Hunger sind gegenüber Jer 15,2 nicht genannt, sondern die politischen Bezüge Gefangenschaft und Tod. Der abschließende Satz schärft ein, worum es geht: „Hier sind die Standhaftigkeit und die Treue der Heiligen (vonnöten).“

  W. SCHRAGE sieht in der Schilderung des Tieres Wichtiges: „Während aber in Dan 7 vier Tiere nacheinander aus dem Meer emporsteigen, werden sie hier zu einem grauen- und furchterregenden Wesen vereinigt. Das besagt: Das Imperium Romanum ist die Kumulation aller Scheußlichkeiten und widergöttlicher Macht früherer Weltreiche. Nach Irenäus: die Recapitulatio aller Apostasie. Es ist zu einem Raubtier geworden.“ „Das Tier … teuflische Karikatur des Christus und damit der Antichrist, der satanische Gegenspieler des Christus und damit der Antichrist.“ ‚Wer ist dem Tier gleich‘: „Dieser Staat fordert das, was Gottes und des Christus ist.“473 „… seine Domäne liegt in seiner Totalität und Deifizierung.“


         13,11–18      Das Tier vom Land

11 Und ich sah ein anderes Tier aufsteigen vom Land, und es hatte zwei Hörner, wie ein Lamm, und es sprach wie ein Drache. 12 Und alle Gewalt (Vollmacht) des ersten Tieres übt es vor ihm aus und bringt die Erde und die auf ihr wohnen dazu, das erste Tier anzubeten, dessen Todeswunde geheilt war. 13 Und es vollbringt große Zeichen, dass auch Feuer vom Himmel herabfällt auf die Erde vor den Menschen. 14 Und es verführt die auf der Erde wohnen durch die Zeichen, die zu vollbringen vor dem Tier ihm gegeben ist, indem es den Bewohnern der Erde sagt, sie sollten ein Standbild machen für das Tier, das die Schwertwunde hat und (wieder) lebendig wurde. 15 Und es wurde ihm gegeben, dem (Stand-)Bild des Tieres (Lebens-)Geist zu geben, so dass das (Stand-)Bild des Tieres auch sprechen konnte, und zu machen, dass die getötet würden, die das Bild des Tieres nicht anbeten. 16 Und es bewirkt, dass alle, die Kleinen und die Großen und die Reichen und die Armen und die Freien und die Sklaven (und Sklavinnen), sich auf ihre rechte Hand oder auf ihre Stirn ein Zeichen machen. 17 Und dass niemand kaufen oder verkaufen kann, es sei denn, man hat das Zeichen, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. 18 Hier braucht man Weisheit. Wer Verstand hat, berechne die Zahl des Tieres; sie ist nämlich die Zahl eines Menschen und seine Zahl ist 666.

Diese zweite Vision eines Tieres – nun vom Land – ist in Analogie zur Vision vom Tier aus dem Meer gestaltet, und man fragt sich nach dem Grund für diese zweite Tiervision. Sie ist biblisch nicht direkt vorgegeben, es gibt aber Anklänge an Hiob 40–41, wo erst Behemoth und dann Leviathan beschrieben werden. Beim Lesen erhält man den Eindruck, dass diese Vision besonders künstlich gestaltet und damit hochaktuell ist.

13,11

Ein anderes Tier steigt vom Land auf. Es hat zwei Hörner wie ein Lamm und sprach (p47 spricht) wie ein Drache. Dass es vom Land kommt und wie ein Drache spricht, erinnert an den Drachensturz von 12,13. Dieses Tier hat irgendwie mit dem irdischen Treiben des Drachen zu tun. Vielleicht ist daran gedacht, wie V. 12–14 deutlich macht, dass es Züge von Propheten annehmen kann, womit allerdings nichts anderes als die göttliche Verehrung des Römischen Reiches oder seiner Repräsentanten gesichert werden soll. In 16,13 haben wir die drei beisammen: Drache, Tier und Pseudoprophet.

13,12

Dieses Tier vom Land veranlasst die (gesamte) Erde zur Verehrung des ersten Tieres, es ist also Propagandist des Tieres, dessen Todeswunde geheilt worden war, d.h. des mit diesem speziellen Haupt identifizierten Tieres aus dem Meer (13,3). Das Tier vom Land stellt sich ganz in den Dienst des Tieres aus dem Meer. Alle, die auf der Erde wohnen, sollen das Tier mit der geheilten Todeswunde anbeten. Hier wird das Ziel der einzelnen Kaiser oder auch des gesamten Imperiums skizziert.

13,13

Es vollbringt prophetische Zeichen, Wunder, wie die Propheten der Vergangenheit, wie sie auch von messianischen Propheten der Endzeit erwartet wurden. Nicht zufällig sind derartige Zeichen auch die des oder der endzeitlichen Feinde/s. Hier wird ein Zeichen Elijas (1Kön 18,38) imitiert. „Da fiel das Feuer des HERRN herab und fraß Brandopfer, Holz, Steine und Erde und leckte das Wasser auf im Graben“ (Übersetzung LUTHER 1984). Mit dem Feuer vom Himmel maßt sich also das Tier das Erkennungszeichen des Elija an. Allgemein gesprochen handelt es sich hier um das Motiv der Imitation eines Wunders durch einen Pseudopropheten, wie es biblisch schon bei den ägyptischen Zauberern auftrat, die die Wunder des Mose nachahmten (Ex 7,11–12) und in der Erzählung von Jannes und Jambres ausgestaltet ist.

13,14

Der Vers beinhaltet gleich mehrere Themen: a) die Verführung derer, die auf der Erde wohnen, durch die Zeichen; b) die nochmalige Betonung, dass die Vollmacht, die Zeichen zu tun, eine gegebene ist; c) die Errichtung des Kultbildes für das Tier, das die Schnittwunde hatte und lebendig wurde. Bei diesem Kultbild könnte an die verordnete Kaiserstatue des Caligula im Jerusalemer Tempel gedacht sein, von der Philo und Josephus480 berichten. Dieser Vorgang hat die Juden tief erschüttert, wie wir auch von Tacitus wissen. Entsprechend dem Folgenden ist aber doch wohl eher Nero gemeint, auch wenn dieses Aufstellen von Bildern des Tieres, also Kaiserbildern, wenig konkret bleibt.

13,15

Hier werden hellenistische Zaubereien von Wundertätern aufgenommen, wenn es heißt: „Und es wurde ihm gegeben, dem Standbild des Tiers (Lebens-)Geist zu geben, so dass das Standbild des Tiers auch sprechen konnte.“ Wundertaten und Kunststücke mit Statuen begegnen in der Literatur in allen möglichen Varianten, die die verschiedensten Inszenierungen (= Priesterbetrug) aufweisen: Lukian von Samosata, De Dea Syria 10: „Besonders haben die Marmorbilder etwas so Ehr-furchtgebietendes, daß man sie ohne Mühe für Götter halten kann; oder vielmehr die Götter selbst zeigen sich hier auf eine besondere Art gegenwärtig, dergestalt, daß die Bilder nicht selten schwitzen, in Bewegung kommen und auf einmal zu orakeln anfangen. Ja, es gibt viele Leute, welche bezeugen, daß sie öfters noch laute Töne und Stimmen im Tempel gehört hätten, nachdem er verschlossen gewesen und also niemand mehr darin sein konnte!“ In den Ps.-Clem. Recognitiones III 47 wird erzählt, dass Simon Magus Statuen in Bewegung zu bringen vermochte. Athenagoras (ca. 180 n. Chr.) berichtete in seiner Schutzschrift 26 von Statuen, die Orakel erteilten und Kranke heilten. Auch anderweitig wird vom Schwitzen der Statue des Sarapis berichtet, als eine jüdische Gesandtschaft ihre Beschwerden vorbrachte, dokumentiert in den antijüdischen und romfeindlichen Akten der alexandrinischen Märtyrer, die von mazedonischem Adel in Alexandria stammen.
Insgesamt kann man also sagen, dass das „Tier vom Land“ all das bietet, was antiken Wunderglauben befriedigte. Es erreicht damit vor allem seinen Hauptzweck. Diejenigen, die das Tier nicht anbeten, werden getötet, d.h. es geht also nicht nur um die Faszination, sondern konkret um Machtausübung: Im Zwang zum Kaiserkult. In Bezug auf Christen haben wir für die Zeit des Domitian keine konkreten historischen Nachrichten; der Briefwechsel zwischen Plinius und dem Kaiser Trajan gibt jedoch für die Zeit 20 Jahre später (geschrieben 112/113 n. Chr.) klaren Einblick:
„Diejenigen, die leugneten, Christen zu sein oder gewesen zu sein, glaubte ich freilassen zu müssen, da sie nach einer von mir vorgesprochenen Formel unsere Götter anriefen und vor deinem Bilde, das ich zu diesem Zwecke zusammen mit den Statuen der Götter hatte herbringen lassen, mit Weihrauch und Wein opferten, außerdem Christus fluchten, lauter Dinge, zu denen wirkliche Christen sich angeblich nicht zwingen lassen“ (ep 10,96,5).
Dieser Brief ist zugleich die erste nicht-christliche Beschreibung eines christlichen Gottesdienstes.

13,16

Wir hatten schon darauf hingewiesen, dass das an der rechten Hand oder der Stirn den Sklaven und Sklavinnen eingebrannte Zeichen als Eigentumsmerkmal verstanden werden muss. Aber auch Angehörige von Mysterienkulten konnten ein solches Kennzeichen tragen, wie es 3Makk 2,29f. erwähnt wird: „Die Erfassten (müssten) auch durch Feuer mit dem Abzeichen des Dionysos, einem Efeublatt, am Leib gekennzeichnet werden“ (LXX.D).
Was hier wirklich geschieht, ist eine Nachäffung des rettenden Zeichens von Apk 7,3f. und 9,4, das ebenfalls auf der Stirn angebracht wurde. Warum es auch auf der rechten Hand getragen werden kann, ist nicht klar. Vielleicht liegt der Grund darin, dass die rechte Hand die „öffentliche“ Hand ist. Wichtig ist jedenfalls: Es wird ein öffentliches Erkennungszeichen sein, das die Tieranhänger aus allen Schichten (Kleine, Große, Reiche, Arme, Freie und Unfreie), also aus aller Welt, tragen werden.

13,17

Diejenigen, die nicht das Zeichen des Tieres tragen, seinen Namen oder die Zahl seines Namens, haben wirtschaftliche Sanktionen zu erwarten. Diese Situation, dass den Christus Angehörenden das Kaufen und Verkaufen verboten gewesen ist, hat es im Römischen Reich wohl nicht gegeben. Das blieb dem 20. Jahrhundert vorbehalten, wie es in unserer Geschichte mit dem Slogan: „Deutsche, kauft nicht bei Juden!“ und der Zwangsverordnung zum Tragen des Judensterns im Hitler-Reich propagiert und am 19. September 1941 zum Gesetz erklärt wurde. Jedoch steht die Herrschaft Christi gegen die Herrschaft des Satans. Kompromisse waren damals und sind heute nicht möglich.
Konkret fanden sich in der antiken Gesellschaft Gilden von Handwerkern, aus denen man ausgeschlossen werden konnte, und heidnische Kultveranstaltungen, die zum öffentlichen Leben dazugehörten. Dass alle das Zeichen tragen, ist sicher eine symbolische Übertreibung. Kurz gesagt: Wer sich außerhalb der römischen Wertegesellschaft stellt, dem wird auch die Lebensgrundlage entzogen.

13,18

Der Vers wendet sich in geheimnisvoller Weise an die Wissenden: „Hier ist Weisheit (vonnöten). Wer Verstand hat, errechne die Zahl des Tiers, sie ist nämlich die Zahl eines Menschen, und seine Zahl ist 666.“


Exkurs: Antike Zahlenspekulationen und Zahlen-Namensberechnungen

  Gemäß den antiken Zahlenspekulationen und Zahlen-Namensberechnungen wird sogleich deutlich, dass die Entschlüsselung der Zahl 666 nur dem möglich ist, der das Ergebnis schon kennt. Wegen der dreifachen 6 ist diese Zahl noch von besonderem Reiz. Basis dieser Zahlenspekulationen ist, dass im Hebräischen (wie auch im Griechischen) die Buchstaben zugleich Zahlenwerte ausdrücken können. Im Hebräischen z.B. bedeutet das alef = 1; beth = 2; etc.; yod =10, kaf = 20; alef yod = 11; etc.; qof = 100; taw = 400. Jeder Name hat somit eine Zahl. Und wenn man einen Namen unterschiedlich schreibt, kommt jeweils eine andere Zahl heraus, d.h. wiederum, man müsste wissen, wer gemeint ist, um eine richtige Zahl zu entschlüsseln. Die Gematria, vom griechischen geometria, gehört in der rabbinischen Literatur zu den anerkannten Auslegungsmethoden für biblische Texte: So ergibt Ex 35,1 (elh hdbrym) die Zahl 39 der verbotenen Arbeiten am Sabbat an: elh mit dem Zahlenwert 36, wozu 2 für den Plural dbrym und 1 für den Artikel h kommen = 39 (bShab 70a). In Gen 14,14 wurde die Zahl der Leute Abrahams, die dort mit 318 angegeben ist, als lediglich sein Sklave Eliezer gedeutet, da sich aus dem Namen ely‘zr diese Zahl errechnen lässt: resch = 200; ‘ayin = 70; lamed = 30; yod = 10; zajin = 7; alef = 1 (bNed 32a). Im Barnabasbrief findet sich eine andere gematrische Deutung dieser Stelle, diesmal mit griechischen Buchstaben. Abraham habe auf das Kreuz (T) und den Namen Jesus (IH) hingewiesen, da die Zahlenwerte zusammen 318 ergeben.
  Große, komplizierte gematrische Werke wurden in der Antike verfasst, wobei der Grundgedanke war, dass nicht nur jeder einzelne Buchstabe eine besondere Bedeutung hat, sondern diese Bedeutung sich auch aus dem Zusammenhang zwischen der Bezeichnung und dem Bezeichneten ergab. Ein Grafitto wie das in Pompeji: „Ich liebe die, deren Zahl 545 ist“, konnte sicher nur die Geliebte entschlüsseln. Wenn also rein rechnerisch das Ergebnis offen bleiben muss, so ist doch zu fragen, wen die Apk vor Augen haben könnte und ob es eine passende Lösung gibt. Wir befinden uns damit freilich in einem unvermeidlichen Zirkel.
  Die plausibelste aller bisher vorgeschlagenen Lösungen gründet sich auf das hebräische Alphabet: Der Buchstabenbestand für „Kaiser Neron“ qsr nron addiert sich zu 666: 2x resch = 400; qof = 100; 2x nun = 100; samech = 60; waw = 6. Die textkritische Variante 616 könnte sich bei gleicher Berechnung aus der lateinischen Aussprache des Namens – ohne das zweite N (d.h. minus 50) – ergeben, aber ebenso eine andere Person meinen. H. KRAFT vertritt in seinem Kommentar die Anschauung, dass man aus sachlichen Gründen – nämlich entsprechend seiner Auslegung von Apk 17,10 – mit Hilfe des griechischen Alphabets besser auf Nerva (gest. Frühjahr 98 n. Chr.) deute: M. NEROUA ergibt den Zahlenwert 666).490 KRAFT führt ein Gedankenspiel durch: 666 = DCLXVI, d.h. DC = Domitianus Caesar, XVI 16. Regierungsjahr (in dem er ermordet wurde), L bezeichnet das Jahr. Freilich: Das ist alles Phantasie, die von DC = Domitian ausgeht. Noch weniger Wahrscheinlichkeit hat die Lösung, die von der 666 als Dreieckszahl ausgeht. Die Summe der Zahlen 1–36 ergibt 666; und die Summe der Zahlen 1–8 ergibt 36. Versteckt in der 666 ist also die 8. Nach Apk 17,11 ist das Tier, das war und das nicht ist, das achte Tier. Insofern wäre es also die Zahl des Tieres. Letztlich wissen es nur die Adressaten – und so konnte es sein, dass immer wieder Ausleger „gewusst“ haben, wer sich hinter der 666 verbirgt.


Lichtenberger, H. (2014). Die Apokalypse. (E. W. Stegemann, L. Schottroff, A. Strotmann, & K. Wengst, Hrsg.) (Bd. 23, S. 184–194). Stuttgart: Verlag W. Kohlhammer.



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